Fichtencreme 2019
Ekzem
Die Brand- und
Zugcreme aus dem
Allgäu
Das Ekzem (Synonym Juckflechte; von griechisch ἔκζεμα
ekzema ‚Herausbrodeln, Aufwallung‘) ist eine Gruppe
entzündlicher Hauterkrankungen, die sich in einer nicht-
infektiösen Entzündungsreaktion der Haut äußern. Ekzeme
können durch verschiedene Auslöser hervorgerufen werden.
Sie sind durch eine typische Abfolge von Hautreaktionen
charakterisiert (Hautrötung, Bläschenbildung, Nässen,
Krustenbildung, Schuppung). Zur Gruppe der Ekzeme
gehören verschiedene Formen von Ekzemen, die nach
unterschiedlichen Kriterien klassifiziert werden. Synonym wird
häufig der weiter gefasste Begriff Dermatitis verwendet,
welcher allerdings auch Hautentzündungen umfasst, die nicht
zu den Ekzemen zählen. Insbesondere im
angloamerikanischen Sprachgebrauch wird bevorzugt die
Bezeichnung dermatitis statt eczema benutzt.
Epidemiologie und sozioökonomische
Bedeutung
Das Ekzem ist mit einer Prävalenz von 3 bis 20 Prozent die
häufigste Hautkrankheit. Die Wahrscheinlichkeit, mindestens
einmal im Leben an einem Ekzem zu erkranken, beträgt
annähernd 100 Prozent.
Ekzeme haben eine hohe Bedeutung als Berufskrankheit. So
lag der Anteil von Hautkrankheiten an anerkannten beruflich
verursachten Krankheiten in Deutschland 2006 bei knapp 40
Prozent.[1] 90 Prozent dieser Fälle sind Ekzeme. Aufgrund
von Arbeitsausfällen, Umschulungen, Invalidität, aber auch
durch die Behandlungskosten und Aufwendungen für die
Hautpflege besteht eine hohe finanzielle Belastung für das
Gesundheitswesen und die Betroffenen.
Symptome
Obwohl sich die unterschiedlichen Ekzemformen hinsichtlich
der Ursache (Ätiologie), Krankheitsentstehung (Pathogenese)
sowie des typischen Krankheitsbilds unterscheiden, besteht
bei allen eine typische Ekzemreaktion. Diese äußert sich in
einer typischen Abfolge von Symptomen in verschiedenen
Stadien, welche beim Kontaktekzem am ausgeprägtesten ist.
Akutes Stadium
Die akute Ekzemreaktion beginnt mit einer hellen Hautrötung,
welche auf den Ort der Hautirritation beschränkt ist (Stadium
erythematosum). In weniger schweren Fällen heilt das Ekzem
dann bereits nach wenigen Tagen ab. Bei einer stärkeren
Reaktion bilden sich kleine, selten mehr als
stecknadelkopfgroße Bläschen, welche mit klarer Flüssigkeit
gefüllt sind und stark jucken (Stadium vesicolosum). Die
Bläschen platzen meist schnell auf und nässen (Stadium
madidans). Nach dem Austrocknen bilden sich Krusten
(Stadium crustosum). Wenn der Auslöser des Ekzems nur
einmalig auftritt, bilden sich abschließend Schuppen (Stadium
squamosum) und das Ekzem heilt ab. Das akute Stadium
verläuft gleichförmig und gleichzeitig.
Chronisches Stadium
Bei wiederholter oder dauerhafter Irritation durch den Auslöser
heilt das Ekzem nicht ab und wird chronisch. Die
unterschiedlichen Formen der Reaktion (Hautrötung,
Bläschen, Krusten, Schuppen) treten gleichzeitig und
wechselnd nebeneinander auf. Zusätzlich entstehen
entzündliche Knötchen sowie kratzbedingte Spuren. Ekzeme
im chronischen Stadium sind weniger scharf begrenzt. Die
Haut schwillt an. In der Folge entsteht eine vergröberte
Hautstruktur (Lichenifikation).
Komplikationen
Als Komplikation des Ekzems können Superinfektionen mit
Bakterien oder Viren auftreten. Eine schwere aber seltene
Komplikation, die hauptsächlich beim atopischen Ekzem
auftritt, ist das durch Herpes-simplex-Viren hervorgerufene
Ekzema herpeticatum.
Behandlung
Die Therapie von Ekzemen erfolgt stadiengerecht und in der
Regel äußerlich mit Salben. Die Konsistenz der
Salbengrundlage sollte passend zum Hautzustand gewählt
werden: Je akuter und nässender das Ekzem ist, desto höher
muss der Wasseranteil sein. Bei Bildung von Krusten und
Schuppen wird eine fettige Salbengrundlage zur Regeneration
der Haut gewählt. Salben können auch in Form von
Umschlägen aufgebracht werden. Die Entzündungsreaktion
wird mit Glucocorticoid-Salben unterdrückt. Superinfektionen
mit Bakterien werden mit antibiotikahaltigen oder
antiseptischen Salben behandelt.
In schweren Fällen werden Glukokortikoide auch innerlich
gegeben. Antihistaminika können den Juckreiz lindern. Bei
einer starken Superinfektion mit Bakterien werden innerlich
Antibiotika verwendet.
Zentrale Bedeutung hat je nach Ekzemform die Meidung der
Auslöser wie Allergene oder irritierende Stoffe.