Fichtencreme 2019
Herpes
Die Brand- und Zugcreme aus dem Allgäu
Der Herpes simplex (lateinisch simplex ‚einfach‘) bezeichnet eine durch Herpes-simplex-Viren hervorgerufene Virusinfektion. Umgangssprachlich wird für eine Infektion meist die verkürzte Form Herpes verwendet. Es stammt vom altgriechischen ἕρπειν herpein (‚kriechen‘) ab, womit die kriechende Ausbreitung der Hautläsionen bei einer Herpes- simplex-Infektion gemeint ist.

Erreger

Die Erreger von Herpes-simplex-Infektionen sind zwei verschiedene Virusspezies: das Herpes-simplex-Virus 1 (HSV-1) und das Herpes-simplex-Virus 2 (HSV-2). Sie zeigen hinsichtlich ihrer Krankheitsbilder und der Krankheitslokalisation geringfügige Abweichungen. Nach dem Auftreten sowie der Lokalisation der Krankheitssymptome werden klinisch verschiedene HSV-Infektionen bezeichnet, von denen der Herpes simplex labialis (Lippenherpes) und der Herpes simplex genitalis (Genitalherpes) eine hohe Häufigkeit haben. Neben diesen Formen gibt es auch seltene, schwer verlaufende HSV-Infektionen wie die generalisierte HSV-Sepsis bei Patienten mit Immundefizienz und die generalisierte HSV-Infektion des Neugeborenen (Herpes neonatorum). Nach einer (auch symptomlosen) Erstinfektion verbleibt das Virus in einem Ruhezustand (Latenz) stets lebenslang im Organismus, was als persistierende Infektion bezeichnet wird. Diese Eigenschaft der Persistenz ist bei allen Mitgliedern der Familie Herpesviridae zu finden. Die Therapie von HSV-Infektionen vermag diese Persistenz nicht zu beenden, sondern sie versucht die Vermehrung des Virus nach einer erfolgten Reaktivierung aus dem Ruhestadium zu verhindern. Für die HSV-Therapie stehen mehrere Virostatika zur Verfügung, die im Gegensatz zur Therapie der meisten Virusinfektionen hoch spezifisch sind.

Herpes-simplex-Viren

Die beiden Erreger von Herpes-simplex-Infektionen − die Herpes-simplex-Viren 1 und 2 − die taxonomisch und korrekter auch als Humanes Herpesvirus 1 und 2 (HHV-1/2) bezeichnet werden, gehören zur Gattung Simplexvirus der Familie Herpesviridae. Den Herpes-simplex-Viren verwandte Mitglieder dieser Gattung sind auch bei Tieren zu finden, wo diese Viren beispielsweise bei Rindern oder Klammeraffen, Makaken und anderen Meerkatzenverwandten ähnliche Erkrankungen hervorrufen. Obwohl Herpesviren im Allgemeinen streng auf ihren jeweiligen Wirt spezialisiert sind, kann selten das dem HSV-1 ähnliche Cercopithecine Herpesvirus 1 (Herpesvirus simiae) der Makaken auf den Menschen übertragen werden, wo es schwere, generalisierte Infektionen hervorrufen kann. Die Herpes-simplex-Viren gehören mit einem Durchmesser von 140 bis 180 nm zu den großen Viren.[10] In einem ikosaedrischen Kapsid befindet sich eine lineare, doppelsträngige DNA als Genom. Das Kapsid wiederum ist von einer Virushülle umgeben, was zu einer Empfindlichkeit der Viren gegenüber Seifen, Detergenzien oder bereits milden Desinfektionsmitteln führt. Zwischen Kapsid und Virushülle befindet sich eine Vielzahl von Virusproteinen, die sogenannten Tegumentproteine, die unter anderem für die Regulation der Genexpression in der Wirtszelle und den Übergang des Virus in ein ruhendes Latenzstadium verantwortlich sind. Als doppelsträngiges DNA-Virus sind die Herpes-simplex-Viren genetisch stabil, Mutationen und die Entstehung natürlicher Varianten sind eher selten.

Übertragung und Verbreitung

Herpes-simplex-Viren sind weltweit verbreitet, der Mensch ist für sie als Reservoir der einzige natürliche Wirt. Da das HSV-1 bereits durch Speichelkontakt und Schmierinfektion ab dem Säuglingsalter im normalen familiären Umgang erworben wird, ist es in der Bevölkerung häufig. Das Virus zeigt eine altersabhängige Seroprävalenz, die etwa am Ende der Pubertät hohe Prozentzahlen erreicht und dann nur noch gering weiter ansteigt. In Deutschland konnten bei 84 bis 92 % der Personen einer altersnormalisierten Stichprobenuntersuchung Antikörper gegen HSV-1 nachgewiesen werden.[11] Das HSV-2 wird durch engen Schleimhautkontakt übertragen, wenn beim Virusträger das Virus gerade reaktiviert und sich in Epithelzellen erneut vermehrt. Die Virusausscheidung kann auch ohne sichtbare Läsionen geschehen. Die Prävalenz von Antikörpern gegen das HSV-2 ist unterschiedlich verteilt. Sie wird besonders vom Alter und der sexuellen Aktivität beeinflusst; ebenfalls ist die geographische Verbreitung unterschiedlich. Bei gesunden Blutspendern oder Gesundheitsüberwachungen gab es Häufigkeiten von 3 bis 23 % in den USA. Diese Zahl ist signifikant höher bei Patienten, die wegen einer anderen sexuell übertragbaren Krankheit einen Arzt konsultierten (bis 55 %) oder gewerbliche Prostitution betrieben haben (bis 75 %).[12]

Erkrankungsformen

Herpes labialis

Meistens zeigt sich eine Herpes-simplex-Infektion in der Form der Herpes labialis (Lippenherpes, Herpes simplex labialis) als Reaktivierung einer schon bestehenden HSV-Infektion; das HSV-1 ist mit 80 bis 90 % der Fälle deutlich häufiger als HSV-2. Etwa 40 % der erwachsenen Bevölkerung erleben mindestens einmal im Leben eine als Bläschen sichtbare Reaktivierung.[15] Etwa 10–20 % vor allem der jüngeren Erwachsenen berichten von mehrfachen oder gelegentlichen Rückfällen (Rezidive). Eine bevorzugte Stelle des Rezidivs ist der Übergangsbereich zwischen Haut und Lippenrot oder die Mundwinkel. Die Gründe dafür sind die hohe Dichte an sensorischen Nervenenden an der Lippe und das Offenliegen jener Epithelschichten, die für die Vermehrung des Virus besonders günstig sind. Ein ausreichend untersuchter Auslöser von Herpes-Rezidiven ist ein akuter emotionaler Stress.[16][17] Fiebrige Infektionskrankheiten können von der Reaktivierung eines Herpes labialis begleitet werden. Da die Bläschen schon im Prodromalstadium oder im frühen akuten Stadium einer zusätzlich auftretenden Infektionskrankheit sichtbar werden und diese Stadien meist mit hohem Fieber einhergehen, wird das Herpes-labialis-Rezidiv dann als Herpes febrilis („Fieberbläschen“) bezeichnet. Eine oft beobachtete Reaktivierung des Herpes labialis kurz vor oder während der Menstruation wird gelegentlich auch Herpes menstrualis genannt. Der Herpes labialis kann bei einer Erstinfektion mit milden oder fehlenden Symptomen verlaufen. Bilden sich Bläschen, so stehen sie − im Gegensatz zum Rezidiv − über ein größeres Hautareal weiter verstreut auseinander. Eine HSV- Erstinfektion als Herpes labialis kann bei Kindern klinisch schwerer verlaufen und mit einem allgemeinen Krankheitsgefühl, Fieber und Kopfschmerzen einhergehen. Die Bläschen können zu größeren Ulzerationen zusammenfließen und zusätzlich mit Bakterien (häufig Staphylococcus aureus) superinfiziert sein. Gelegentlich sind zusätzlich die Mundschleimhaut und das Zahnfleisch in die Infektion einbezogen, wo sich schmerzhafte Bläschen (Aphthen) und Ulzera bilden. Diese typische Erstmanifestation wird auch als Gingivostomatitis herpetica, Stomatitis herpetica oder Mundfäule bezeichnet.

Dieser Artikel basiert auf dem Artikel Herpes aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported (Kurzfassung). In der Wikipedia ist eine Liste der Autoren verfügbar.

 Fichtencreme 2019
Herpes
Die Brand- und Zugcreme aus dem Allgäu
Der Herpes simplex (lateinisch simplex ‚einfach‘) bezeichnet eine durch Herpes-simplex-Viren hervorgerufene Virusinfektion. Umgangssprachlich wird für eine Infektion meist die verkürzte Form Herpes verwendet. Es stammt vom altgriechischen ἕρπειν herpein (‚kriechen‘) ab, womit die kriechende Ausbreitung der Hautläsionen bei einer Herpes- simplex-Infektion gemeint ist.

Erreger

Die Erreger von Herpes-simplex-Infektionen sind zwei verschiedene Virusspezies: das Herpes-simplex-Virus 1 (HSV-1) und das Herpes-simplex-Virus 2 (HSV-2). Sie zeigen hinsichtlich ihrer Krankheitsbilder und der Krankheitslokalisation geringfügige Abweichungen. Nach dem Auftreten sowie der Lokalisation der Krankheitssymptome werden klinisch verschiedene HSV- Infektionen bezeichnet, von denen der Herpes simplex labialis (Lippenherpes) und der Herpes simplex genitalis (Genitalherpes) eine hohe Häufigkeit haben. Neben diesen Formen gibt es auch seltene, schwer verlaufende HSV- Infektionen wie die generalisierte HSV-Sepsis bei Patienten mit Immundefizienz und die generalisierte HSV-Infektion des Neugeborenen (Herpes neonatorum). Nach einer (auch symptomlosen) Erstinfektion verbleibt das Virus in einem Ruhezustand (Latenz) stets lebenslang im Organismus, was als persistierende Infektion bezeichnet wird. Diese Eigenschaft der Persistenz ist bei allen Mitgliedern der Familie Herpesviridae zu finden. Die Therapie von HSV-Infektionen vermag diese Persistenz nicht zu beenden, sondern sie versucht die Vermehrung des Virus nach einer erfolgten Reaktivierung aus dem Ruhestadium zu verhindern. Für die HSV-Therapie stehen mehrere Virostatika zur Verfügung, die im Gegensatz zur Therapie der meisten Virusinfektionen hoch spezifisch sind.

Herpes-simplex-Viren

Die beiden Erreger von Herpes-simplex-Infektionen − die Herpes-simplex-Viren 1 und 2 − die taxonomisch und korrekter auch als Humanes Herpesvirus 1 und 2 (HHV-1/2) bezeichnet werden, gehören zur Gattung Simplexvirus der Familie Herpesviridae. Den Herpes-simplex-Viren verwandte Mitglieder dieser Gattung sind auch bei Tieren zu finden, wo diese Viren beispielsweise bei Rindern oder Klammeraffen, Makaken und anderen Meerkatzenverwandten ähnliche Erkrankungen hervorrufen. Obwohl Herpesviren im Allgemeinen streng auf ihren jeweiligen Wirt spezialisiert sind, kann selten das dem HSV-1 ähnliche Cercopithecine Herpesvirus 1 (Herpesvirus simiae) der Makaken auf den Menschen übertragen werden, wo es schwere, generalisierte Infektionen hervorrufen kann. Die Herpes-simplex-Viren gehören mit einem Durchmesser von 140 bis 180 nm zu den großen Viren.[10] In einem ikosaedrischen Kapsid befindet sich eine lineare, doppelsträngige DNA als Genom. Das Kapsid wiederum ist von einer Virushülle umgeben, was zu einer Empfindlichkeit der Viren gegenüber Seifen, Detergenzien oder bereits milden Desinfektionsmitteln führt. Zwischen Kapsid und Virushülle befindet sich eine Vielzahl von Virusproteinen, die sogenannten Tegumentproteine, die unter anderem für die Regulation der Genexpression in der Wirtszelle und den Übergang des Virus in ein ruhendes Latenzstadium verantwortlich sind. Als doppelsträngiges DNA-Virus sind die Herpes-simplex-Viren genetisch stabil, Mutationen und die Entstehung natürlicher Varianten sind eher selten.

Übertragung und Verbreitung

Herpes-simplex-Viren sind weltweit verbreitet, der Mensch ist für sie als Reservoir der einzige natürliche Wirt. Da das HSV-1 bereits durch Speichelkontakt und Schmierinfektion ab dem Säuglingsalter im normalen familiären Umgang erworben wird, ist es in der Bevölkerung häufig. Das Virus zeigt eine altersabhängige Seroprävalenz, die etwa am Ende der Pubertät hohe Prozentzahlen erreicht und dann nur noch gering weiter ansteigt. In Deutschland konnten bei 84 bis 92 % der Personen einer altersnormalisierten Stichprobenuntersuchung Antikörper gegen HSV-1 nachgewiesen werden.[11] Das HSV-2 wird durch engen Schleimhautkontakt übertragen, wenn beim Virusträger das Virus gerade reaktiviert und sich in Epithelzellen erneut vermehrt. Die Virusausscheidung kann auch ohne sichtbare Läsionen geschehen. Die Prävalenz von Antikörpern gegen das HSV-2 ist unterschiedlich verteilt. Sie wird besonders vom Alter und der sexuellen Aktivität beeinflusst; ebenfalls ist die geographische Verbreitung unterschiedlich. Bei gesunden Blutspendern oder Gesundheitsüberwachungen gab es Häufigkeiten von 3 bis 23 % in den USA. Diese Zahl ist signifikant höher bei Patienten, die wegen einer anderen sexuell übertragbaren Krankheit einen Arzt konsultierten (bis 55 %) oder gewerbliche Prostitution betrieben haben (bis 75 %).[12]

Erkrankungsformen

Herpes labialis

Meistens zeigt sich eine Herpes-simplex-Infektion in der Form der Herpes labialis (Lippenherpes, Herpes simplex labialis) als Reaktivierung einer schon bestehenden HSV- Infektion; das HSV-1 ist mit 80 bis 90 % der Fälle deutlich häufiger als HSV-2. Etwa 40 % der erwachsenen Bevölkerung erleben mindestens einmal im Leben eine als Bläschen sichtbare Reaktivierung.[15] Etwa 10–20 % vor allem der jüngeren Erwachsenen berichten von mehrfachen oder gelegentlichen Rückfällen (Rezidive). Eine bevorzugte Stelle des Rezidivs ist der Übergangsbereich zwischen Haut und Lippenrot oder die Mundwinkel. Die Gründe dafür sind die hohe Dichte an sensorischen Nervenenden an der Lippe und das Offenliegen jener Epithelschichten, die für die Vermehrung des Virus besonders günstig sind. Ein ausreichend untersuchter Auslöser von Herpes-Rezidiven ist ein akuter emotionaler Stress.[16][17] Fiebrige Infektionskrankheiten können von der Reaktivierung eines Herpes labialis begleitet werden. Da die Bläschen schon im Prodromalstadium oder im frühen akuten Stadium einer zusätzlich auftretenden Infektionskrankheit sichtbar werden und diese Stadien meist mit hohem Fieber einhergehen, wird das Herpes-labialis-Rezidiv dann als Herpes febrilis („Fieberbläschen“) bezeichnet. Eine oft beobachtete Reaktivierung des Herpes labialis kurz vor oder während der Menstruation wird gelegentlich auch Herpes menstrualis genannt. Der Herpes labialis kann bei einer Erstinfektion mit milden oder fehlenden Symptomen verlaufen. Bilden sich Bläschen, so stehen sie − im Gegensatz zum Rezidiv − über ein größeres Hautareal weiter verstreut auseinander. Eine HSV- Erstinfektion als Herpes labialis kann bei Kindern klinisch schwerer verlaufen und mit einem allgemeinen Krankheitsgefühl, Fieber und Kopfschmerzen einhergehen. Die Bläschen können zu größeren Ulzerationen zusammenfließen und zusätzlich mit Bakterien (häufig Staphylococcus aureus) superinfiziert sein. Gelegentlich sind zusätzlich die Mundschleimhaut und das Zahnfleisch in die Infektion einbezogen, wo sich schmerzhafte Bläschen (Aphthen) und Ulzera bilden. Diese typische Erstmanifestation wird auch als Gingivostomatitis herpetica, Stomatitis herpetica oder Mundfäule bezeichnet.

Dieser Artikel basiert auf dem Artikel Bienenwachs aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported (Kurzfassung). In der Wikipedia ist eine Liste der Autoren verfügbar.

Maria Kimpel´s Fichtencreme seit 1925
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